Juni 2022

Berliner Hofkultur

Im Großstadtdschungel Berlin bilden Hinterhöfe ein eigenes urbanes Ökosystem: Zum Herzstück der Stadtquartiere avanciert, werden hier rauschende Feste gefeiert, wird gegärtnert, gegessen und getrunken oder sich eine Auszeit vom Arbeitsalltag genommen. Geschützt vor dem Lärm der Straßen findet nicht nur das gesellschaftliche Leben einen Rückzugsort – die Hinterhöfe stellen auch einen Lebensraum für Insekten und Vögel dar und sind damit ein wichtiger Teil der Stadtnatur. Ihr Grün trägt zur Lebensqualität der Bewohner bei, indem es die Luftqualität verbessert, Regenwasser speichert und Schatten spendet.
Wir von JAAS sind uns der Bedeutung der Innenhöfe für das Stadtklima und die Lebensqualität der Bewohner bewusst und messen diesem Raum daher einen entsprechenden Stellenwert in dem architektonischen Gesamtkonzept unserer Projektentwicklungen bei. Im Rahmen unseres Wohnprojekts SUAREZ verbindet ein begrünter Gartenhof den zur Straße gelegenen Altbau mit dem Atelierhaus und macht das Gebäudeensemble zu einem attraktiven Wohnraum. Sitzgelegenheiten zwischen blühenden Beeten und Spielmöglichkeiten für die Kinder der Bewohner machen den Gartenhof zu einem geschützten Ort der Erholung. Unser Büroensemble in der Koloniestraße wird ebenfalls einen ansprechend gestalteten Innenhof umschließen und den künftigen Mietern Raum für den kreativen Ideenaustausch, ein geselliges Miteinander und ein entspanntes Arbeiten im Freien bieten. Mit der hochwertig gestalteten Hofanlage im THE FLÂNEUR wird im Westfälischen Viertel ein stilvoller Wohlfühlort entstehen, der sich perfekt in den von prachtvollen Altbauten geprägten Stadtteil einfügt und den Wohnkomfort des Gebäudeensembles zusätzlich erhöht.
Fest steht: So vielgestaltig wie Berlin selbst sind auch seine zahlreichen Innenhöfe. Deren Geschichte beginnt in den 1870er Jahren, als die Stadt zur Millionenmetropole wuchs. Deutschland war zu dieser Zeit geprägt durch die Folgen der Industrialisierung, die die Menschen mit besseren Verdienstmöglichkeiten und einem größeren Angebot an Arbeitsplätzen in die Städte lockte und so in einer massiven Landflucht mündete. In Berlin stieg die Einwohnerzahl von 172.122 im Jahr 1800 auf 774.452 im Jahr 1872. 1919 zählte die Stadt bereits über 1,9 Mio. Einwohner. Mit der rasant ansteigenden Bevölkerungszahl verschlechterten sich die hygienischen Verhältnisse, die Versorgung der Bevölkerung und vor allem die Wohn- und Lebensbedingungen der Menschen.
Im Auftrag des preußischen Innenministeriums sollte daher ab 1858 eine Planungskommission des Königlichen Polizeipräsidiums Pläne schaffen, die den wirtschaftlichen und demographischen Entwicklungen gerecht würden. Verantwortlich für die städtebauliche Erneuerung Berlins war als Kommissionsvorsitzender der Regierungsbaumeister James Hobrecht. Der aus den Bemühungen des Ministeriums hervorgegangene Generalbebauungsplan von 1862 wird daher bis heute als Hobrecht-Plan bezeichnet.
Dieser legte als reiner Fluchtlinienplan lediglich den Verlauf von Straßen und Plätzen sowie die zugehörige Kanalisation fest, nicht jedoch die Architektur. Diese gestaltete sich zwar weitestgehend einheitlich mit Straßenzügen, die Häuser mit fünf bis sechs Vollgeschossen, Seitenflügeln und Hinterhäusern umfasste, brachte jedoch aufgrund der Maximalauslastung der Grundstücke Probleme mit sich. Da der rege Bauboom der Gründerzeit keinen weitreichenden Vorschriften unterlag, entstand eine sehr dichte Block-Bebauung, die nur die Mindesthoffläche von 28 Quadratmetern – dem minimalen Wendekreis der damals durch Pferde bewegten Feuerspritzen – unüberbaut ließ. In den so entstandenen berüchtigten Mietskasernen wohnten die Menschen in engsten Verhältnissen. Die dichte Bebauung ließ wenig Licht in die Wohnungen, führte zu mangelhaften hygienischen Bedingungen und stellte einen Nährboden für Kriminalität dar. Die mit der Industrialisierung einhergehenden sozialen Probleme bestanden weiterhin: Viele Berliner lebten in Kellern oder in nicht beheizbaren Zimmern, sogenannte Schlafgänger teilten sich ihre Betten. Wer gerade nicht auf Schicht war, durfte sich hinlegen. Die aus dem Hobrecht-Plan hervorgegangene besondere Siedlungsstruktur war bereits damals Ziel harscher Kritik und Berlin genoss als „größte Mietskasernenstadt der Welt“ keinen guten Ruf.
Hobrechts Vision einer Stadt, in der verschiedene Bevölkerungsschichten friedlich zusammenleben, sollte jedoch fortbestehen. Heute ist die gründerzeitliche Stadt, deren Konzept sich in den Straßenzügen Berlins erhalten hat, ein Vorbild für städteplanerische Bemühungen überall auf der Welt. Die „Kreuzberger Mischung“ aus Wohnen und Gewerbe entwickelte sich zum Erfolgsmodell: Geschäfte im Erdgeschoss, Produktionsstätten im Hinterhof und Wohnen in den Etagen darüber kreieren auch heute noch lebendige Quartiere, in denen sich mittlerweile Co-Working-Spaces, Ateliers, Restaurants, Cafés und Spätis finden lassen. Die vielfältigen Wohnviertel Berlins machen die Stadt zum Touristenmagnet und ziehen Startups, junge Kulturschaffende, Künstler und Innovationstreiber aus der Medien- und Kreativwirtschaft gleichermaßen an. Die Hinterhofindustrien des 19. Jahrhunderts wie beispielsweise Konfektion, Metall- und Maschinenbau haben einzigartige Architekturdenkmäler hinterlassen, die zusammen mit prachtvollen Wohnhäusern in klassischer Altbau-Manier und modernen Landmarken das Gesicht der deutschen Hauptstadt prägen. In diesem urbanen Raum lebt der Mythos Berliner Hinterhof ungebrochen weiter. Wir von JAAS wollen den städtischen Mikrokosmos bewahren und weitere Ruhepole inmitten des geschäftigen Treibens von Berlin schaffen.

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